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Was ist NLP (Neuro Linguistische Programmierung)?

Mit dieser Frage „Was ist NLP?“ startete ich selbst, als ich auf der Suche nach einer Trainerausbildung war. So richtig beantworten konnte oder wollte mir die Frage aber keiner.
Ich beschloss ein Schnupperwochenende  zu belegen. Danach war ich um einige Erfahrungen reicher und hatte eine Ahnung davon, was NLP sein könnte. Zumindest die Vermutung, dass es sich um eine neue Programmiersprache für Computer handelte, konnte ich schon mal ausschließen.
Die Erklärung, die ich erhalten hatte, warf aber mehr Fragen auf, als sie beantwortete. Immerhin, es reichte aus, um zu entscheiden: „Das finde ich spannend, darüber möchte ich mehr erfahren.“

Versuch einer Definition von NLP

„NLP bedeutet Neuro-Linguistisches Programmieren und ist eine Methodensammlung zur Verbesserung der Kommunikation mit anderen und zur Selbststeuerung.“
So korrekt wie diese Definition auch sein mag, so nichtssagend ist sie für jemanden, der das Spektrum, dass zu NLP, gehört noch nicht kennengelernt hat. Was also bedeutet das?

Ich versuche es mit einem Bild. Sind Sie vielleicht Heimwerker oder gar beruflich Handwerker?
Stellen Sie sich vor, ich habe einen Koffer für Handwerkszeug. In diesem Koffer habe ich einen Hammer. Sonst nichts. Ich kann meisterhaft mit diesem Hammer umgehen und löse damit die meisten Aufträge und Probleme, die mir gestellt werden. Die Schwierigkeit besteht nun darin, dass für mich, der ich nur den Hammer kenne, dadurch jedes Problem ein Nagel zu sein scheint. Zwar kann ich eine Schraube auch mit einem Hammer im Holz versenken, aber besser gelöst wäre es anders.

NLP bietet mir viele neue Werkzeuge an (um im Bild zu bleiben z. B. einen Schraubendreher) und vermittelt mir, wie ich damit umgehe. Dadurch bin ich in der Lage, Probleme schneller, eleganter und mit weniger Aufwand zu lösen. Aufgaben, zu erledigen, die ich vorher nur mit dem Hammer allein nicht lösen konnte. Dadurch wird der Hammer nicht weniger wert und ich kann immer noch meisterhaft damit umgehen. Aber dadurch, dass ich meinen Werkzeugkoffer mit anderen Tools gefüllt habe, habe ich die Chance meinen Lösungsweg auszuwählen, habe mehr Möglichkeiten, kann effektiver sein.

Genau das bietet mir NLP. Die Begründer des NLP haben geschaut, was macht und wie sind erfolgreiche Menschen erfolgreich, um daraus allgemeingültige Regeln abzuleiten.
Daraus haben sich dann die Methoden des NLP abgeleitet. Zur Verdeutlichung hier ein Beispiel. Es gibt im NLP das Walt-Disney-Format. Die Grundfrage war, warum Walt-Disney so erfolgreich war.
Also schaut man genau hin, was er macht, wie er es macht und mit welcher inneren Einstellung. Daraus ergab sich dann das Walt-Disney-Format zur Ideenentwicklung und Umsetzung.

Walt Disney hatte erkannt, dass es bei seinen Mitarbeitern 3 Grundtypen (natürlich mit vielen Facetten und Mischungen) gibt, wenn es um die Entwicklung und Umsetzung von Ideen / Projekten geht:

  1. Träumer / Kreative
  2. Umsetzer / Realisten
  3. (wohlwollende) Kritiker

Alle drei brauchte er um ein Projekt von der Ideenfindung, zum Realitätscheck /Risikoeinschätzung bis zur Umsetzung zu bringen. Aber: Er ließ sie getrennt arbeiten.
Wenn es um die Ideenfindung ging, dann hatte da Kritik oder Umsetzungswille nichts zu suchen. Sie kennen das vielleicht, wenn sie brainstormen und da ist immer einer, der sagt „ja aber“ und jede Idee im Keim erstickt.
Genauso wenig können sie bei einer Risikoeinschätzung jemanden gebrauchen der träumt oder in der Umsetzungsphase jemanden der das Haar in der Suppe findet, statt Lösungen zu liefern.

Das Walt-Disney-Format besteht also grob gesagt aus der Trennung dieser drei Gruppen, bzw. in der Festlegung des Fokus für jede Arbeitsphase. So kommen sich Träumer, Kritiker und Realist nicht in die Quere und können so jeweils viel effektiver Ihre Arbeiten erledigen.

Dieses Beispiel zeigt ganz gut, dass NLP nichts „selbst erfunden“ hat, sondern einfach nur immer wieder Menschen beobachtet und befragt, die etwas ganz besonders gut machen, um es anderen zu ermöglichen, es Ihnen gleich zu tun. Das ist kein Hexenwerk. Einfach gute Beobachtung und Befragung. Und dann einfach (manchmal auch schwierig) nachmachen / imitieren.
Das ist NLP.

 

Wachstum der Persönlichkeit!

Wachstum der Persönlichkeit!

Ein „NLP Practitioner“ werden

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, was man beim NLP lernt, will ich einen Einblick in die Practitioner – Ausbildung geben. Practitioner ist der Anwender, um beim Handwerkerbild zu bleiben: der Geselle.

Eines der ersten und wichtigsten Themen sind die Grundannahmen des NLP. Wenn man so will die Philosophie oder Überzeugung die hinter dem ganzen steht. Besipiele dazu sind:

  • Die Landkarte ist nicht das Gebiet“:
    Menschen machen sich geistige Bilder von der Realität. Das besondere daran ist, dass sie sich bei ihrem Handeln an dem Bild und nicht an der Realität orientieren. Um also die Welt eines Menschen zu verstehen, muss ich seine Bilder verstehen lernen.
  • Menschen sind nicht verrückt, neurotisch oder irgendwie kaputt. Sie treffen stets die beste Wahl, die Ihnen möglich ist, aus dem was Ihnen an Optionen zur Verfügung steht. Sie funktionieren nach ihrem „Modell der Welt“ (siehe auch „die Landkarte ist nicht das Gebiet“)“:
    Das bedeutet, dass wenn ich Menschen eine bessere Wahl biete, dann werden sie diese auch treffen.
  • Wahlmöglichkeiten sind besser als keine Wahlmöglichkeiten“:
    Das ergibt sich quasi aus der vorgenannten Grundannahme.
  • Hinter jedem Verhalten steckt eine positive Absicht“:
    Alle Handlungen, auch die von außen betrachtet Schlimmsten, haben (für die betreffende Person) eine positive Absicht. Diese gilt es in der Arbeit mit Menschen herauszuarbeiten. Denn oft erst dann lassen sich Verhaltensweisen ändern.

Dies sind nur vier Beispiele zu den Grundannahmen des NLP. Eine vollständige Liste finden Sie auf der Webseite vom: DVNLP, Deutscher Verband für Neuro-Linguistisches Programmieren e.V.,

 

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Rapport bezeichnet im NLP eine gute Gesprächssituation aufzubauen. Es kommt zu einer guten Beziehung. Sprache, Denkmuster und Körpereinsatz helfen dabei, den Rapport herzustellen durch pacing und leading.

 

Ein weiteres Grundthema, dass für die komplette Ausbildung wichtig ist, ist der „Rapport“.

Ein NLP-Ausdruck dafür, dass man einen guten Kontakt zu jemandem aufbaut. Auch das ist keine Erfindung von NLP, denn wenn ich mich mit einem guten Freund unterhalte, dann habe ich automatisch einen guten „Rapport“. Ich neige mich dem Menschen zu, bin aufmerksam, mitfühlend, empathisch, sitze in einer ähnlichen Haltung, etc.

Trotzdem ist der Begriff „Rapport“ gewöhnungs- und erklärungsbedürftig. Die beste Erklärung dafür habe ich – mal wieder – beim Heimwerken gefunden. Wenn ich tapeziere und habe eine Tapete mit Muster, dann hat diese einen „Rapport“. Das heißt in einem bestimmten Abstand beginnt das Muster erneut, und man hat einen Ansatz, um die nächste Bahn passend daneben zu kleben. Erst dann ergibt sich ein harmonische Bild – ohne „Rapportbruch“. Die eine Bahn harmoniert mit der anderen.

Dies ist bei der Arbeit mit Menschen – zum Beispiel im Coaching – wichtig, damit sie sich wohlfühlen, entspannen und öffnen können. Ein guter Rapport gibt dem Übungspartner ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Oft eine Grundvoraussetzung für Veränderungsarbeit.

Neugierig, wie man einen guten Rapport aufbaut? Hier ein paar Tipps – ohne Anspruch auf Vollständigkeit und es kommt darauf an wie man diese einsetzt. Übertrieben führt es zum Gegenteil. Hilfreich ist dabei oft ein wohlwollendes Miteinander anzustreben:

  • Ähnliche Haltung:
    Beine gleich übereinander schlagen, ähnlich gebeugt oder aufrecht sitzen, Arme verschränken oder nicht, also alles, was man so beobachten kann.
  • Ähnlicher Dialekt:
    Hat derjenige das Gefühl, ich komme aus der gleiche Gegend, ist mein Rapport gleich besser. Achtung: Nur machen wenn man den Dialekt beherrscht und nicht nur nachmacht.
  • Ähnliche Kleidung:
    Halte ich ein Businessseminar, macht es Sinn mir Gedanken zu machen, wie meine Teilnehmer gekleidet sind und mich dem anzupassen. Jeans, ausgeleiertes Shirt und Flip-Flops könnten der falsche Einstieg sein.
  • Gleicher Sinneskanal:
    In unserer Sprache dominiert häufig ein bestimmter Sinneskanal. So ist einem Menschen „vielleicht etwas unklar, vernebelt, er sieht es nicht ein, etwas bleibt im dunkeln …“ , dann ist dieser Mensch zur Zeit visuell unterwegs und wir sollten ihm auch so begegnen, es ihm klar machen, erhellen, aufzeigen, Licht ins Dunkel bringen. Statt ihm „die Sache erneut zu erklären (auditiv), es begreiflich (kinösthetisch) zu machen, die schwere (kinästhetisch) Entscheidung zu unterstützen (kinästhetisch)“.
  • Atmung:
    Habe ich eine einzige Person, auf die ich mich konzentrieren kann, ist der Atemrhythmus eine gute Rapportmöglichkeit. Bin ich im gleichen Atemrhythmus, ist der Rapport oft auch gut. Erfordert aber einiges an Übung und Aufmerksamkeit.
  • Werte spiegeln:
    Habe ich ein ähnliches Wertesystem wie mein Gegenüber, macht es Sinn dieses zu spiegeln. Dann hat man das Gefühl, man „ist auf einer Wellenlänge“. Vorsicht: Nur machen, wenn es auch wahr ist.

    Gleich udn Gleich gesellt sich gern!
    Gleich und Gleich gesellt sich gern!

Es gibt noch viele Möglichkeiten zu einem guten Rapport. Einige sehr subtil, andere eher offensichtlich. Um Rapport bewusst einzusetzen, bedarf es einiges an Übung. Ich persönlich achte nur bewusst darauf, wenn ich das Gefühl habe, dass bei einem Gespräch irgendwas nicht stimmt. Dann schaue ich mit „professionellen Augen“ auf die Situation. Ansonsten lernen Sie es und verlassen Sie sich auf Ihre Intuition.

Ich stelle gerade fest, dass es recht aufwändig ist, einen Practitioner-Kurs „mal schnell kurz“ darzustellen.

Denn man erhält dort viele Informationen zum Beispiel zu:

  • Augenzugangshinweisen (AZH):
    wo schaut jemand hin, der /die an ein Bild denkt, etwas hört oder fühlt
  • Wahrnehmungspositionen: Ich, Du, Meta (1, 2, 3)
  • Wahrnehmungsprozessen:
    Wahrnehmung, Interpretation, Bedeutung, Innere Reaktion, Äußere Reaktion

Aber auch Handwerkszeug,weit mehr als Kommunikation:

  • die Wertehierarchie: Reihenfolge in meine Werte bringen
  • die (Neuro-) Logischen Ebenen
  • das Reframing: etwas einen anderen Rahmen und damit einen anderen Sinn geben
  • die Sorting Styles
  • die Time-Line
  • und vieles mehr …

Es ist einfach ein sehr breites Spektrum, in das ich damals hinein getaucht bin. Es geht hier um ein spannendes praktisches Wissen. Tun ist angesagt und üben, üben, üben.

„Wissen ist Macht? Hast‘ de gedacht: Können ist Macht.“

Wer die Inhalte des gesamten Practitioners lesen möchte, findet sie bei unseren NLP Ausbildungen unter dem Punkt NLP Practitioner oder klickt direkt dorthin: NLP Practitioner Ausbildung.
Und kann den Practitioner gerne auch gleich buchen.

Um das Practitioner-Zertifikat zu erhalten, bedarf es ca. 130 Unterrichtsstunden und möglichst vieler Übungsstunden. Nach oben will ich keine Grenze setzen, aber mind. 35 Übungsstunden sollte man schon einplanen, am besten in einer Übungsgruppe. Dann sollte auch die Abschlussprüfung kein Problem mehr sein.

Wer hat NLP „erfunden“?

Die Anführungszeichen bei „erfunden“ sind bewusst gesetzt. Denn von den Inhalten des NLP ist normalerweise nichts wirklich neu und/oder von NLP-Enthusiasten erfunden. Es ist von den Menschen abgeguckt, die etwas besonders gut können. Aus den Ergebnissen wird dann ein System gemacht oder eine Checkliste oder eine Strategie. Die Innovation der Begründer des NLP besteht also praktisch in der Tatsache, das Imitieren, Abgucken, Nachmachen und -ahmen systematisiert und praktisch anwendbar gemacht zu haben. So ließen sich auch bisher noch nicht verbundene Vorgehensweisen und Strategien kombinieren, was einen großen Teil der Kreativität von NLP darstellt.

Angefangen haben dieses systematische Abgucken – im NLP „modellieren“ genannt – die Entwickler des NLP: Richard Bandler (*1950) und John Grinder (*1939).
Um die Frage zu klären „Was unterscheidet denjenigen der „nur“ kompetent ist, von demjenigen, der im gleichen Bereich überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt?“ modellierten sie 3 ausgezeichnete Psychotherapeuten Ihrer Zeit, nämlich:

Grinder und Bandler modellierten ihre 3 Vorbilder bezüglich verbaler, non-verbaler und mentaler Prozesse und entwickelten daraus später das Meta-Modell der Sprache. Im Verlauf ihrer Forschungen verknüpften sie unterschiedlichste Wissenschaftszweige und Denkansätze z. B. aus der Mathematik, der Linguistik, der Psychologie und Psychotherapie, der Informatik und den Neurowissenschaften. So flossen in ihre Arbeit Denkansätze von Gregory Bateson, Alfred Korzybski, Noam Chomsky, Hans Vaihinger, Edward T. Hall, William Ross Ashby und Michael Gazzaniga.

Da es immer wieder Menschen gibt, die etwas besonderes außergewöhnlich gut können, und es immer jemanden gibt, der das für NLP modelliert, wächst und verändert sich NLP im Laufe der Zeit. Es entwickelt sich weiter. Mittlerweile werden Annahmen des NLP wissenschaftlich bewiesen.

Um fair zu bleiben und den Kritikern des NLP gerecht zu werden: Bisher sind die wenigsten Arbeitsannahmen des NLP bewiesen. Das wird sich in den – ich schätze mal – nächsten 10 bis 20 Jahren komplett ändern. Dann werden wir Beweise haben, welche Modelle und welche Annahmen fundiert sind und welche nicht.

Die NLP-Praktizierenden hat das nie gestört. Ihnen war immer nur wichtig, dass es funktioniert. Da ja alles aus der Praxis abgeguckt ist, hat es das auch meist. Das „Warum“ blieb häufig ungeklärt. Und vielleicht ist es ja auch so wie es der Meistertherapeut Erickson dem noch jungen und zweifelnden Bandler doch recht zweideutig prophezeit hat:

„Und wenn du in dem So-tun-als-ob wirklich gut bist, dann werden die Leute, mit denen du arbeitest, so tun, als würden sie sich verändern. Und sie werden vergessen, dass sie nur so tun, als ob… für den Rest ihres Lebens. Hauptsache, du lässt dich dadurch nicht täuschen.“